Hochdruck oder Niederdruck – So wählst du die richtige Armatur

Hochdruck oder Niederdruck – So wählst du die richtige Armatur

Geschätzte Lesezeit: 10 Minuten
20.11.2025

Ob in der Küche oder im Bad – bei der Wahl der richtigen Armatur kommt es auf Dein Warmwassersystem an, also ob Dein Warmwasser über einen Boiler, Durchlauferhitzer oder über das zentrale System läuft. 

In diesem Ratgeber erfährst Du den Unterschied zwischen Hochdruck und Niederdruck, wann Du welche Armatur brauchst und wie Du den richtigen Typ erkennst. Außerdem beantworten wir häufige Fragen und geben Dir passende Produktempfehlungen für beide Arten der Badarmatur.

Inhalt:

    1. Hochdruck oder Niederdruck – Was ist der Unterschied?
    2. Was ist eine Niederdruckarmatur?
    3. Was ist eine Hochdruckarmatur?
    4. Unterschied Hochdruck- / Niederdruck-Armatur zusammengefasst
    5. Häufige Fragen rund um Hochdruck & Niederdruck
      1. Woran erkenne ich, ob ich eine Niederdruckarmatur brauche?
      2. Kann man eine Niederdruckarmatur an eine Hochdruckleitung anschließen?
      3. Warum läuft Wasser aus meiner Niederdruckarmatur nach?
    6. Fazit & Entscheidungshilfe – Welche Armatur passt zu Dir?

Hochdruck oder Niederdruck – Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Hochdruck und Niederdruck hängt weniger mit dem Druck in der Hausleitung selbst zusammen als mit der Art der Warmwasserbereitung. Das Wasser wird im Haushalt standardmäßig mit etwa 3 bis 6 bar geliefert, doch ob Du eine Hochdruckarmatur oder eine Niederdruckarmatur brauchst, entscheidet die Warmwasserquelle. Bei der Antwort auf die Frage „Was ist der Unterschied zwischen Hochdruck und Niederdruck beim Wasserhahn?“ geht es also nicht um die Leitungsleistung, sondern darum, ob Dein Warmwassergerät druckvoll arbeitet oder drucklos reagiert – und die Armatur muss dazu passen.

Ob Du eine Hochdruck- oder Niederdruck-Armatur brauchst, hängt vor allem von der Art Deiner Warmwasserversorgung ab. Hochdruckarmaturen arbeiten mit druckfesten Systemen wie Zentralversorgung oder Durchlauferhitzer. Niederdruckarmaturen gehören an offene Speichergeräte wie Boiler oder Kleinspeicher und steuern hier den drucklosen Betrieb. Auf den ersten Blick sehen sich beide Varianten oft zum Verwechseln ähnlich – doch der Unterschied der Armaturen steckt im Detail.

  • Anschlüsse: Hochdruckarmaturen haben zwei Anschlüsse (Warm + Kalt), während Niederdruckarmaturen drei Anschlüsse (einen für Kaltwasser, zwei zum Speichergeräte) besitzen.
  • Funktion und Systemtyp: Verwendest Du einen druckfesten Durchlauferhitzer oder eine zentrale Warmwasserversorgung, brauchst Du eine Hochdruckarmatur. Bei dieser liegt der Leitungsdruck direkt an der Armatur an. Hast Du einen Boiler oder Warmwasserspeicher, ist eine Niederdruckarmatur notwendig. Diese reguliert das Wasser beim Aufheizen drucklos, indem sie kontrolliert Wasser in den Ablauf lässt. Niederdruckarmaturen sind so konstruiert, dass beim Aufheizen durch den Strömungs- und Druckausgleich Wasser abtropfen kann. Nachtropfen ist bei der Niederdruckarmatur kein Defekt, sondern normal.
  • Optisch kaum Unterschied: Von außen wirken beide Armaturtypen oft identisch. Ob Du eine Hochdruck oder Niederdruck Armatur benötigst, erkennst Du durch einen Blick auf die Anschlüsse – oder an der vorhandenen Warmwassertechnik in Deinem Zuhause.

Tipp: Wenn Du Deine Badewannenarmatur austauschst, solltest Du ebenfalls vorher prüfen, ob ein Niederdrucksystem oder Hochdruck vorliegt – das schützt vor Fehlkäufen und technischen Problemen.

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Was ist eine Niederdruckarmatur?

Eine Niederdruckarmatur – auch drucklose Armatur genannt – wird immer dann benötigt, wenn das Warmwasser über einen Boiler oder Untertischspeicher erzeugt wird, der nicht unter Leitungsdruck steht. Solche Warmwasserspeicher sind in sich geschlossen und dürfen nicht direkt mit dem vollen Wasserdruck aus der Leitung belastet werden. Die Armatur übernimmt in diesem Fall eine wichtige Schutzfunktion für das Gerät.

Charakteristisch für die Niederdruckarmatur sind die drei Anschlüsse:

  • Kaltwasserzulauf (aus der Wand)
  • Zuleitung zum Warmwassergerät
  • Rückleitung vom Gerät zur Armatur

Beim Öffnen des Wasserhahns fließt kaltes Wasser in den Speicher und verdrängt dort das bereits erhitzte Wasser, das über die Armatur wieder austritt. Entscheidend ist also immer der Blick auf die Anschlussanzahl – drei Anschlüsse bedeuten Niederdruck.

Wichtig zu wissen: Beim Aufheizen dehnt sich das Wasser im Speicher aus – deshalb kann es sein, dass gelegentlich Wasser aus der Armatur tropft. Das ist kein Defekt, sondern ein notwendiger Teil des Druckausgleichs.

Auch technisch unterscheidet sich der Aufbau: Perlatoren (also Luftsprudler) am Auslauf der Armatur müssen bei Niederdruckmodellen besonders offen gestaltet sein. Wassersparaufsätze oder Rückschlagventile dürfen hier nicht verbaut werden, da sie den Druck im Speicher gefährlich erhöhen könnten.

Du suchst eine passende Niederdruckarmatur? Bei uns findest Du eine Auswahl moderner Niederdruck Waschtischarmaturen – auch für Küche und Gäste-WC geeignet.

Was ist eine Hochdruckarmatur?

Eine Hochdruckarmatur ist ein Wasserhahn, der für den Anschluss an eine zentrale Warmwasserversorgung oder einen druckfesten Durchlauferhitzer konzipiert ist. Im Gegensatz zur Niederdruckvariante hat sie zwei Anschlüsse – einen für Kalt- und einen für Warmwasser. In modernen Haushalten ist sie meist Standard. 

Wenn Du einen Wasserhahn für Durchlauferhitzer suchst, handelt es sich in der Regel um eine Hochdruckarmatur – vorausgesetzt, der Durchlauferhitzer arbeitet mit Hochdruck. In der Artikelbeschreibung findest Du meist den Hinweis „Armatur mit Durchlauferhitzer kompatibel“ oder „für Hochdruck geeignet“. Achte unbedingt darauf, die richtige Armatur zu verwenden. Eine falsche Kombination – etwa eine Niederdruckarmatur an einem Hochdruckanschluss – kann zu Schäden an der Armatur für Durchlauferhitzer, an Dichtungen oder Leitungen führen.

Hochdruckmodelle sind also die richtige Wahl, wenn Du eine Armatur für Durchlauferhitzer mit Druckanschluss suchst oder Dein Warmwasser zentral bereitgestellt wird. Dank des konstant hohen Drucks sorgt die Hochdruckarmatur für einen kräftigen Wasserstrahl – ideal für Küche oder Bad.


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Besonders bei Duscharmaturen ist ein konstanter Wasserdruck wichtig – hier kommen meist Hochdruckarmaturen zum Einsatz, die den Druck aus der zentralen Warmwasserversorgung sicher verarbeiten können.

Waschbecken mit neuem Wasserhahn für Hochdruckarmatur
Wasserhahn für Hochdruckarmatur einbauen

Unterschied Hochdruck- / Niederdruck-Armatur zusammengefasst

Merkmal Hochdruckarmatur Niederdruckarmatur
Anschlüsse

2 (Warm + Kalt)

3 (Kalt aus der Wand, zum Speicher, vom Speicher)

Einsatzbereich Druckfestes System, zentrale Warmwasserversorgung oder druckfester Durchlauferhitzer Offenes System, Warmwasserbereitung durch Boiler oder Kleinspeicher (drucklos)
Tropfen/ Nachtropfen meist kein Tropfen Tropfen normal beim Aufheizen
Strahlregler/ Perlator

feiner Strahl zulässig

offener Perlator notwendig (für Niederdruck geeignet)

Drucktoleranz bis ca. 10 bar darf nicht an Hochdruck angeschlossen werden
Wasserdruck

Benötigt mindestens 2-3 bar (Leitungsdruck), je nach Modell

Druckloser Zulauf, Leitungsdruck wirkt nicht auf Speicher
Typische Verwendung

Badezimmer, Küche mit zentralem Warmwasser

Gäste WC, Küche mit Boiler oder Kleinspeicher
Preis/ Verfügbarkeit  oft günstiger, breite Auswahl tendenziell teurer, kleinere Auswahl

Häufige Fragen rund um Hochdruck & Niederdruck

Woran erkenne ich, ob ich eine Niederdruckarmatur brauche?

Wenn in Deinem Bad oder in der Küche kein Warmwasseranschluss aus der Wand kommt und stattdessen ein Boiler oder Untertischgerät für die Warmwasserbereitung zuständig ist, brauchst Du eine Niederdruckarmatur. Ein klares Indiz: Aus der Wand kommt nur eine einzige Leitung (Kaltwasser), nicht zwei. Dann übernimmt die Armatur die Steuerung des Wasserflusses zum Speicher, wofür die Niederdruckvariante zwingend notwendig ist.

Kann man eine Niederdruckarmatur an eine Hochdruckleitung anschließen?

Nein, auf keinen Fall! Niederdruckarmaturen sind nicht für den Druck aus der Hauswasserleitung gemacht. Schließt man sie an ein Hochdrucksystem an, kann es zu Leckagen, Defekten oder sogar Schäden an der Armatur und den Leitungen kommen. Eine Hochdruckarmatur ist druckfest, eine Niederdruckarmatur dagegen nicht.

Warum läuft Wasser aus meiner Niederdruckarmatur nach?

Dass Wasser aus der Niederdruckarmatur nachläuft, ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Bei Niederdruckarmaturen kommt es häufig zum Nach- oder Nachtropfen, sobald das Wasser im Speichergerät erhitzt wird. Der dabei entstehende Überdruck im Boiler wird durch die Armatur ausgeglichen – über den Auslauf tropft dann etwas Wasser ab. Das ist kein Defekt, sondern ein wichtiges Sicherheitsmerkmal, dass Deine Armatur korrekt arbeitet.

Waschbecken mit laufendem Wasserhahn
Die richtige Armatur für Dein Zuhause

Fazit & Entscheidungshilfe – Welche Armatur passt zu Dir?

  • Ob Du eine Hochdruck oder Niederdruck Armatur brauchst, hängt davon ab, wie Dein Warmwasser erzeugt wird.
  • Bei zentraler Versorgung oder Durchlauferhitzer brauchst Du eine Hochdruckarmatur – also eine passende Armatur für Durchlauferhitzer mit zwei Anschlüssen.
  • Wenn Du nur einen Kaltwasseranschluss hast und das Warmwasser über einen Boiler oder Untertischspeicher erzeugt wird, brauchst Du eine Niederdruckarmatur.

Wichtig zur Unterscheidung der Armaturen:

  • 2 Anschlüsse = Hochdruck (Warm + Kalt)
  • 3 Anschlüsse = Niederdruck (Kalt, zum Speicher, vom Speicher)
  • Wenn Du eine Armatur mit Durchlauferhitzer kombinieren willst, achte darauf, dass sie die Armatur druckfest ist. Bei drucklosen Geräten brauchst Du eine spezielle Niederdruckarmatur, andernfalls kann es zu Schäden kommen.
  • Bei BadeDu findest Du passende Armaturen für Dein Badezimmer – sowohl Armaturen für Durchlauferhitzer als auch Niederdruckarmaturen für Boiler. 

Du weißt schon, ob Du eine Hochdruck- oder Niederdruck-Armatur brauchst? Dann geht’s jetzt ans Feintuning. Erfahre in unserem Ratgeber, welche Größe für die Waschtischarmature zu Deinem Waschtisch passt.


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