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Durchlauferhitzer oder Boiler - so bekommst du warmes Wasser

Durchlauferhitzer oder Boiler - so bekommst du warmes Wasser

Geschätze Lesezeit: 4 Minuten

Das Thema Warmwasser und Heizen ist für Immobilienbesitzer sehr relevant. Denn hier gibt es nicht nur einen enormen finanziellen Spielraum für die Nutzung, sondern auch Aspekte, die für den Umweltschutz wichtig sind. Viele Haus- und Wohnungseigentümer fragen sich daher, wann ein Durchlauferhitzer oder ein Boiler die richtige Wahl ist. Im Folgenden gehen wir auf die Unterschiede der beiden Varianten ein und erläutern, welche Vor- bzw. Nachteile diese haben.

Inhaltsverzeichnis


  1. Was ist ein Boiler?
  2. Was ist ein Durchlauferhitzer?
  3. Durchlauferhitzer oder Boiler – wie hoch sind die Kosten?
  4. Durchlauferhitzer oder Boiler im Bad – wie funktionieren die Geräte?
  5. Fazit: Was ist nun besser: Durchlauferhitzer oder Boiler?

Was ist ein Boiler?

Ein Boiler, oft auch Warmwasserspeicher oder Warmwasserboiler genannt, ist ein Gerät, das Wasser in einem isolierten Behälter erhitzt und speichert. Dies ermöglicht den sofortigen Zugriff auf heißes Wasser, sobald ein Wasserhahn geöffnet wird. Ein Boiler kann mit verschiedenen Energiequellen betrieben werden, wie zum Beispiel Elektrizität, Gas oder Sonnenenergie. Einer der Hauptvorteile eines Boilers ist die Möglichkeit, große Mengen an heißem Wasser bereitzustellen, sobald es benötigt wird. Allerdings benötigt er Platz zur Installation und kann bei nicht ausreichender Dimensionierung das Risiko eines Heißwassermangels bergen, wenn das gespeicherte Wasser aufgebraucht ist.

Was ist ein Durchlauferhitzer?

Ein Durchlauferhitzer ist ein Gerät, das Wasser erst dann erhitzt, wenn es benötigt wird, indem es das Wasser kontinuierlich durch eine Heizvorrichtung fließen lässt. Dadurch wird nur die tatsächlich benötigte Menge an Wasser erhitzt, wodurch Energie gespart wird. Ein Durchlauferhitzer erfordert keine Lagerung von heißem Wasser und nimmt daher oft weniger Platz in Anspruch als ein Boiler. Zudem gibt es kein Risiko, dass das heiße Wasser ausgeht, da es kontinuierlich erhitzt wird. Allerdings kann es zu einer kurzen Verzögerung kommen, bevor das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht, insbesondere wenn der Durchlauferhitzer weit vom Wasserhahn entfernt ist.

Durchlauferhitzer oder Boiler – wie hoch sind die Kosten?

Sollen im Rahmen eines Neubaus oder einer Sanierung ein Heißwassersystem eingebaut werden, spielen die Kosten eine wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung. Um hier einen guten Überblick zu haben, musst Du zwischen den Anschaffungskosten und den laufenden Kosten unterscheiden. Die Anschaffungskosten umfassen den Kauf der Anlage und die Installation. Die laufenden Kosten decken die Betriebs- und Wartungskosten.

Durchlauferhitzer im Bad – die Kosten

Ein moderner Durchlauferhitzer für das Badezimmer kostet zwischen 200 und 1.000 Euro. Der Einbau hängt von den Gegebenheiten ab. Ist die notwendige Technik bereits vorhanden, ist der Einbau mit 150 - 200 Euro abgedeckt. Es kann aber 400 bis 600 Euro kosten, wenn zum Beispiel Stromleitungen verlegt werden müssen. 

 Abhängig von der Kilowattleistung des Durchlauferhitzers liegen die Stromkosten für eine 10 Minuten Dusche zwischen 80 und 120 Cent. Nur für das tägliche Duschen können so 36 Euro Stromkosten pro Monat anfallen. Die Heißwassernutzung am Wasserhahn kommt zusätzlich zum Tragen. Nicht zu vergessen: Die jährlich vorgeschriebene Wartung. Sie bringt weitere 100 Euro Kosten mit sich.

Elektroboiler – die Kosten

Ein Elektroboiler wird in unterschiedlichen Größen angeboten und kann daher im Preis stark variieren. Kleine Modelle gibt es bereits ab 100 Euro, aber auch Angebote für 1.500 Euro sind erhältlich. Ein Haushalt mit vier Familienmitgliedern benötigt einen Boiler mit 300 l Fassungsvermögen. Für einen Singlehaushalt sind 100 l in der Regel ausreichend. Für die Installation kommen zwischen 300 und 800 Euro zum Tragen – abhängig von der Boilergröße und dem Installationsaufwand. Soll Dein Boiler rund um die Uhr warmes Wasser bereithalten, sind die Stromkosten enorm hoch. Hier musst Du rund 100 Euro im Monat einplanen. Die Kosten lassen sich etwa durch die Nutzung von Nachtstrom oder durch erneuerbare Energien senken. Vor allem beim Verbrauch von großen Wassermengen lässt sich dieser Kostenpunkt pro Kopf optimieren. Eine jährliche Wartung musst Du ebenfalls bei den Gesamtkosten berücksichtigen.

Durchlauferhitzer oder Boiler im Bad – wie funktionieren die Geräte?

Trotz der Gemeinsamkeit, dass beide zur Warmwasserbereitung genutzt werden, gibt es in der Funktionsweise deutliche Unterschiede. Welche Variante die bessere Wahl ist, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Denn beide haben Vor- und Nachteile zu bieten.

Der große Unterschied

Durchlauferhitzer arbeiten dezentral – sie können also in jedem Raum angeschlossen werden und das warme Wasser wird dort und dann produziert, wenn es benötigt wird. Boiler arbeiten an einem zentralen Ort – das Wasser wird in einem Tank zentral aufgewärmt und dann bei Bedarf abgezapft. Um warmes Wasser nutzen zu können, ist eine gewisse Vorheizzeit notwendig und es muss im Tank warm gehalten werden.

Durchlauferhitzer
Durchlauferhitzer

Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer?

Der Durchlauferhitzer besitzt einen Wasserzulauf und er wird elektrisch betrieben. Im Inneren befindet sich eine Wärmespirale, die das durchlaufende Wasser erhitzt. Wird kein Wasser zugeführt, ist das Gerät auch nicht in Betrieb und verbraucht somit keinen Strom.


Die Vorteile eines Durchlauferhitzers: 

  • lässt sich einfach nachrüsten 
  • für jeden Raum nutzbar 
  • Stromverbrauch nur beim Warmwasserbedarf 
  • ideal für den täglichen Gebrauch 
  • geringe Anschaffungskosten

Die Nachteile eines Durchlauferhitzers: 

  • hoher Stromverbrauch 
  • warmes Wasser nicht unmittelbar – es kommt zum Wasserverlust, bis das Gerät „anspringt“ 
  • kein Zugriff auf günstigen Nachtstrom

Wie funktioniert ein Boiler?

Ein Boiler wärmt in der Regel über Nacht das Wasser in einem zentralen Wassertank auf. Über den Tag wird es bei Bedarf erneut angewärmt und man kann es über das Wassersystem an allen Anschlussstellen ablaufen lassen. Für die nächtliche Wassererwärmung wird ein günstiger Nachtstrom genutzt.


Die Vorteile eines Boilers:

  • Ideal, wenn große Heißwassermengen benötigt werden 
  • ein Versorgungspunkt für das gesamte Haus möglich 
  • Heißwasser steht sofort zur Verfügung – wenn der Boiler aktiv ist 
  • Verknüpfung zu Solaranlagen / Gaswärme möglich

Die Nachteile eines Boilers:

  • hohe Stromkosten, da das Wasser konstant gewärmt werden muss 
  • wenn der Boiler ausgeschaltet ist, dauert es recht lang, bis heißes Wasser zur Verfügung steht 
  • begrenzte Wassermenge – Boilerkapazität

Wasserboiler
Wasserboiler

Fazit: Durchlauferhitzer vs. Boiler

Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. Deshalb kommt es hier vor allem auf die Einsatzgebiete an. Durchlauferhitzer eignen sich besser für weniger stark frequentierte Zapfstellen. Ein Singlehaushalt ist damit zum Beispiel sehr gut ausgestattet. Boiler hingegen eignen sich für Wohnhäuser mit einem hohen Wasserverbrauch, weil sie dort günstiger arbeiten und zum Beispiel mit erneuerbaren Energien verknüpft werden können.


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